Pressemitteilung
Weichen in der Landwirtschaftspolitik neu stellen - ÖDP im Unterallgäu bezieht Stellung
„Was sich da quasi vor unserer Haustür an Tierquälerei abspielt, ist an Grausamkeit nicht zu überbieten“, so Gabriela Schimmer-Göresz, ÖDP-Kreisvorsitzende. „Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und keine seelenlosen Waren. Für uns haben Tiere einen eigenen Rechtsstatus als Lebewesen. Die Maximierung der Produktion hat grausige Züge angenommen. Als Konsequenz hieraus ist quälerische Massentierhaltung zu verbieten und Tierquälerei schärfer als bisher zu bestrafen“, so die ÖDP-Kreisvorsitzende.
Dies ist allerdings nur eine Einzelmaßnahme. Es ist allerhöchste Zeit für eine Agrarwende mit einer völlig neuen Weichenstellung durch die Politik. Hier muss zu allererst die EU-Agrarsubventionspolitik im Sinne von mehr Tier-, Verbraucher-, Arten- und Klimaschutz reformiert werden. Schimmer-Göresz nimmt Bezug auf die Forderungen des ÖDP-EU-Abgeordneten Prof. Dr. Klaus Buchner und dessen Petition https://agrarwende-jetzt.de/ "Wir brauchen gleichermaßen die Existenzsicherung von Landwirten und eine zweckgerichtete Verwendung von Fördergeldern."
Die Forderungsliste ist lang: Artgerechte Tierhaltung, keine Antibiotikagabe an gesunde Tiere, Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung, kein Genfutter aus Monokulturen, Verzicht auf Totalherbizide, mehr Subventionierung ökologisch-nachhaltiger Landwirtschaft, gerechte Verteilung der EU-Fördergelder u.a.m. Öffentliche Leistungen sind an konkrete Bedingungen zu knüpfen, beispielsweise an die Umstellung bei der Tierhaltung und die Bodenbearbeitung. Dafür müssen Landwirte durch die Politik, aber auch durch die Verbraucher konkrete Unterstützung erhalten. Hier muss der Siegel-Dschungel abgelöst werden durch eine EU-einheitliche transparente Kennzeichnungspflicht aller Tierprodukte.
Verbraucher und Bauern gemeinsam für die Agrarwende, lautet die ÖDP-Devise. Politik, die in diesem Sinne handelt, erfüllt im Übrigen den Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland. 80 Prozent wünschen sich Informationen darüber, ob tierische Produkte gentechnikfrei, umweltfreundlich und fair erzeugt wurden. 85 Prozent wünschen sich Angaben zu Haltungsbedingungen von Tieren. Mehr als 90 Prozent der Deutschen sind laut einer Umfrage bereit, für artgerechte Tierhaltung auch mehr zu bezahlen, ganz im Gegenteil zu der Behauptung, der Verbraucher wolle alles immer nur billigst.
Der Protest gegen tierquälerische Massentierhaltung ist richtig und wichtig, aber nur dann glaubwürdig, wenn dies mit einer persönlichen Verhaltensänderung einhergeht.