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Pressemitteilung

Leserbrief zum Artikel „Minister Müller warnt vor riesiger Flüchtlingswelle“

und „Ein Minister will die Welt verändern“ vom 15.4.2015, Augsburger Allgemeine

Es mag an seinem Amt und dem direkten Kontakt mit dem Elend dieser Welt liegen, dass Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) derart drastische Worte findet. Ich stimme ihm in nahezu allem zu, aber ich bedauere es sehr, dass auch er am entscheidenden Punkt schweigt bzw. versagt. Warnungen und Appelle bleiben folgenlos. Wir brauchen keine moralischen Appelle, sondern internationale verbindliche Handelsverträge, die alle am Welthandel teilnehmenden Staaten verpflichten, existenzsichernde Mindestlöhne gesetzlich vorzuschreiben. Minister Dr. Gerd Müller sollte daher das G7-Gimpfel-Heimspiel im bayerischen Schloss Elmau nutzen und genau dies einfordern. Auch vermisse ich ein klares „NEIN“ zu den ausgrenzenden Freihandelsabkommen, wie TTIP, CETA und TiSA. Diese sind es nämlich, die die von ihm so treffend beschriebenen Missstände nicht lösen, sondern Verarmung, Verelendung und Ressourcenverbrauch weiter befördern. Glaubwürdig ist er in meinen Augen erst dann, wenn er sich auch für eine Wachstumswende ausspricht. „Wir leben in einer kannibalischen Weltordnung, die sich durch zwei Dinge auszeichnet: eine unglaubliche Monopolisierung von politischer, ökonomischer und ideologischer Macht in den Händen weniger“, beschreiben der Schweizer Soziologe und Globalisierungskritiker Jean Ziegler. Und Recht hat er. Hier liegt unsere Verantwortung. Diese absurde Weltordnung ist von Menschen gemacht und kann folglich auch von Menschen gestürzt werden. Von Dr. Gerd Müller erwarte ich daher, dass er seinen politischen Einfluss nutzt und auf die Bundesregierung einwirkt.
Gabriela Schimmer-Göresz
89296 Weiler

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