Pressemitteilung
Ein Feuerwerk an Information und kreativen Ideen rund um das Thema „Energie“
Prof. Dr.-Ing. Buchberger, schwäbischer ÖDP-Spitzenkandidat zur Bayerischen Landtagswahl stellt zu Beginn seines Vortrags in Rieden-Zellerberg, Stimmkreis Kaufbeuren, „Sichere und bezahlbare Energie für Bayern“ die provokante Frage an sein Publikum „Wie sieht Ihre Energiebilanz aus?“.
Eines sei klar, so Buchberger, das ambitionierte Ziel, den Energieverbrauch zu halbieren, um die Klimaschutzziele auch nur annähernd zu erreichen, sei ein schwieriges Unterfangen, dem sich alle Akteure, vom privaten Verbraucher über die Industrie bis hin zur Politik mit mehr Intensität widmen müssen. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland rangiere im internationalen Vergleich auf Platz 28 und sei trotz mancher Bemühungen noch viel zu hoch. Anhand von Grafiken verdeutlicht Buchberger die schwierige Situation. Für ihn sei die sog. Energiewende zwar gut gewollt, aber letztlich schlecht gemacht. Der Referent beschreibt anschaulich die Energieherkunft in Bayern und seine Probleme vor allem dann, wenn 2022 das letzte bayerische Atomkraftwerk abgeschaltet werde. Zwar habe die Staatsregierung bereits 2011 das Bayerische Energiekonzept "Energie innovativ" aufgelegt. Für ihn sei dies mit "heißer Nadel" gestrickt und von den teils guten Ansätzen sei nur das Papier geblieben. Außer leeren Versprechungen habe Bayern nichts vorzuweisen. Buchberger spricht von einer "Ladehemmung" bei der Absicht, die Erneuerbare Energie auszubauen. Während in Deutschland zwischen 1990 und 2015 der Ausbau um den Faktor 9 gelungen sei, habe Bayern nur den Faktor 3 erreicht. Buchberger: "Was passiert, wenn Gundremmingen C 2021 vom Netz geht?" Er erkennt zwei markante Probleme. Entgegen der Wünsche der Staatsregierung steigt der Stromverbrauch, während der Zubau an Erneuerbaren sich verlangsamt und bei weitem nicht zur Deckung der entstehenden Lücke ausreicht. Bayern verbrauche rein rechnerisch etwa die Hälfte des in Gesamtdeutschland erzeugten Stroms aus Erneuerbaren Energien. Der Streit um die beste Lösung wirke auf ihn dogmatisch und endlos. "Wir müssen handeln, sonst wird es dramatisch", so Buchberger. Ohne Wenn und Aber spricht er sich für einen Ausbau der regionalen Erzeugungskapazität und für neue Netze aus.
Buchberger formuliert einen ganzen Katalog an Forderungen für Bayern, u.a. die Abschaffung der sog. 10-H-Regelung und den beschleunigten Ausbau der Windenergie und standardisierte Genehmigungsverfahren wie in Baden-Württemberg. Staatliche und kommunale Dächer und Flächen für PV-Anlagen sind auszuweisen. Freistaat und Kommunen müssten ihre Vorbildfunktion bei E-Mobilität nutzen. Bei der Stadt- und Landesplanung sei ein verstärkter Ausbau von Nahwärme-Inseln in Innenstädten mit hybrider Versorgung nötig. Allergrößtes Augenmerk sei auf die Förderung der Energieeinsparung zu legen durch staatliche Energiesparagenturen, kostenlose Beratung für alle Haushalte mit Energiesparschecks als Naturalleistung. Eine verstärkte Landesförderung für Energie-Effizienz-Maßnahmen sei ebenso unabdingbar wie konkrete und wirksame Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Buchberger nannte Beispiele für schnelle Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Verkehr.
Viele Nachfragen befeuerten eine lebhafte Diskussion. Buchberger verteidigte den Atomausstieg ob seiner Risiken und der ungelösten Entsorgungsfrage. Dass Deutschland seine Klimaschutzziele verfehle zwinge zu schnellem und koordiniertem Handeln. "Unsere Kinder werden uns nicht danach beurteilen, wieviel Geld, sondern wieviel Energie und Ressourcen wir gespart und in welchem Zustand wir ihre Lebenswelt hinterlassen haben." so Buchberger.